Der folgende Beitrag ersetzt keinen Besuch bei einem Arzt! Bitte bei Beschwerden jeglicher Art immer den Arzt konsultieren.
Da CBD ein breites Wirkungsspektrum aufweist, kann es dementsprechend auch gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt werden.
CBD gegen Epilepsie
Bei der
chronischen Erkrankung Epilepsie sind die Nervenzellen im Gehirn immer wieder
übermäßig aktiv. Wenn sich diese Nervenzellen-Gruppen gleichzeitig entladen,
wird ein epileptischer Anfall ausgelöst. Je nach Lage und Anzahl der
entladenden Nervenzellen wird zwischen fokalen Anfällen und generalisierten
Anfällen unterschieden.
Während die Entladung bei fokalen Anfällen auf bestimmte Hirnbereiche
beschränkt ist, sind bei generalisierten Anfällen beide Hirnhälften betroffen.
Der generalisierte epileptische Anfall kann unterschiedliche Ausprägungen
haben, wie zum Beispiel:
• kurzzeitige Trübung des Bewusstseins und anschließender Gedächtnisverlust
(Absencen)
• Zuckungen, Verkrampfungen bis hin zur Bewusstlosigkeit (Grand-Mal-Anfall)
• Versteifung der Gliedmaßen und ggf. Bewusstlosigkeit (tonischer Anfall)
• Spannungsverlust in den Muskeln und gestörtes Bewusstsein (atonischer Anfall)
• bestimmte Muskelgruppen zucken in kurzer Folge (myoklonischer Anfall)
• langsames Muskelzucken an Armen und/oder Beinen und Bewusstlosigkeit
(klonischer Anfall)
Normalerweise
betrifft der Anfall einer fokalen Epilepsie einen begrenzten Hirnbereich. Es
ist aber möglich, dass sich der Anfall auf weitere Hirngebiete ausweitet, sodass
ein generalisierter Anfall ausgelöst wird.
Mögliche Symptome eines fokalen Anfalls sind:
• Krämpfe und Zuckungen einzelner Körperteile
• sensorische Störungen (z. B. verändertes Sehen, Schmecken oder Riechen)
• Missempfindungen (z. B. Kribbeln oder Taubheitsgefühle)
• Sprachstörungen
Mögliche
Ursachen einer Epilepsie:
Eine Epilepsie kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, wie zum Beispiel
eine genetische Veranlagung, eine Hirnschädigung, ein Schlaganfall, eine
Verletzung am Gehirn oder eine Stoffwechselerkrankung. Oftmals ist die Ursache
aber unklar.
Viele Studien an Tiermodellen und Menschen haben in den vergangenen Jahren
gezeigt, dass Cannabis in der Lage ist, das Risiko von Epilepsieanfällen
verringern kann. Sowohl THC als auch CBD verfügen vermutlich über
antikonvulsive Eigenschaften. Es wird sogar angenommen, dass Cannabis sogar das
Gehirn vor Schädigungen durch epileptische Anfälle schützen kann, da es die
Ausschüttung des Botenstoffs Glutamat reduzieren kann.
Obwohl THC und CBD gegen Krampfanfälle wirken können, greifen hier verschiedene
Mechanismen. THC bindet an den Cannabinoidrezeptor CB1 und verstärkt damit die
Aktivität des Endocannabinoidsystems.
Infolge
dessen wird die Produktion von krampffördernden Botenstoffen unterdrückt. CBD
bindet zwar auch an den CB1-Rezeptor im Gehirn, das Endocannabinoidsystem wird
jedoch nicht aktiviert, weshalb ein epileptischer Anfall verhindert wird. Die
genauen Wirkmechanismen sind jedoch bisher noch nicht geklärt. Da CBD den
Effekt von THC verstärken kann, könnten grundsätzlich beide Cannabinoide zur
Behandlung einer Epilepsie angewendet werden.
CBD allein hat sich bei einigen Epilepsie-Formen als effektives Mittel
herausgestellt. So haben Studien gezeigt, dass Kinder mit dem Dravet-Syndrom
erfolgreich mit CBD behandelt wurden. Ebenso konnte bei Kindern mit dem
Lennox-Gastaut-Syndrom die Anfallshäufigkeit reduziert werden.
Quellen-/Literaturverzeichnis:
- Institute for Social Medicine, Epidemiology and Health Economics (F.A., S.N.W.), and Institute for Clinical Pharmacology and Toxicology (R.S., E.G.), Charité-University Medical Center, Berlin, Frank Andersohn, MD, et al., “Use of antiepileptic drugs in epilepsy and the risk of self-harm or suicidal behavior”
- Institute of Experimental Medicine, Hungarian Academy of Sciences, H-1083 Budapest, Hungary, Ludányi A1 et al., 2008, “Downregulation of the CB1 cannabinoid receptor and related molecular elements of the endocannabinoid system in epileptic human hippocampus”
- Department of Pharmacology and Toxicology, Virginia Commonwealth University, Richmond, VA 23298, USA, Melissa J Wallace et al., 2001, “Assessment of the role of CB1 receptors in cannabinoid anticonvulsant effects”
- Department of Neurology, Stanford University, USA, Jacobson C. et al., 2013, “Report of a parent survey of cannabidiol-enriched cannabis use in pediatric treatment-resistant epilepsy”
- Neurology Times, Conference Reptort, 2017, “Lennox-Gastaut Syndrome: Cannabidiol Treatment”
Graduate School in Neuroscience, Institute of Biological Sciences, Universidade Federal de Minas Gerais, Brazil, Vilela LR1 et al., 2017, “Anticonvulsant effect of cannabidiol in the pentylenetetrazole model: Pharmacological mechanisms, electroencephalographic profile, and brain cytokine levels”