Sicherlich sind andere Völker eher als Gourmets bekannt, als die Deutschen. Denn nicht bei jedem, aber bei vielleicht doch den meisten Deutschen ist das Essen nichts, was besonders und mit Bedacht zelebriert wird, sondern eher nur der reinen Nahrungsaufnahme dient. Häufig fehlt dann leider der Genuss dabei. Eigentlich ist das recht schaden, denn etwas besonders Leckeres zu essen und zu trinken, ist doch mit eines der schönsten Dinge überhaupt. Aber glücklicherweise gibt es auch in der deutschen Kultur eine Sache, die sehr typisch ist und viel mit Genuss und sich Zeit nehmen zu tun hat.
Diese typisch deutsche Angewohnheit nennt sich „Kaffee und Kuchen“. Für die meisten Leute ist dabei der klassische Tag dafür der Sonntag. Ein für viele typische Sonntag sieht so aus, dass zunächst einmal lange ausgeschlafen und im Anschluss gemütlich gefrühstückt wird. Danach geht jeder ein bisschen seiner Lieblingsbeschäftigung nach (vielleicht eine Zeitung oder Illustrierte lesen oder stricken). Dann wird zu Mittag gegessen und danach macht man im Anschluss den Sonntagsspaziergang oder einen kleinen Ausflug. Am liebsten mit der ganzen Familie (am besten noch mit den Großeltern) oder zusammen mit Freunden. Bevorzugt für solche Spaziergänge oder Ausflüge sind Parks bei schönem Wetter. Man schlendert gemütlich dahin, unterhält sich und erfreut sich an der schönen Landschaft. Wenn man dann eine Weile gelaufen ist, wird es Zeit, sich für die Bewegung zu belohnen. Das Mittagessen ist schon eine Weile her und jetzt haben viele richtig Lust auf einen duftenden Kaffee und ein schönes großes Stück Kuchen oder Torte. Dafür kann man zwischen zwei Varianten wählen. Entweder man geht dafür gemeinsam in ein gutes Café oder man hat zuhause Kuchen selbstgebacken (vielleicht auch schon vorher gekauft) und setzt sich dann dort dafür gemeinsam hin.
Klassische Kuchen für den (Sonntag-)Nachmittag
In der Tat gibt es für diese Anlässe recht typische Kuchen, die dann gerne vorher gebacken werden. Das kann dann zum Beispiel ein Käsekuchen, ein Marmor- oder Nusskuchen, ein Gugelhupf, ein Apfel- oder anderer Obstkuchen mit oder ohne Sahne sein. Es kann aber auch von der Region abhängen, welcher Kuchen dann bevorzugt angeboten wird. Viele deutsche Kuchen haben nämlich ihren eigenen Ursprungsort. Als Beispiele könnte man die Schwarzwälder Kirschtorte, die Sächsische Eierschecke oder den Frankfurter Kranz nennen. Gerne werden aber auch zum Kaffee frischgebackene Waffeln mit Puderzucker oder heißen Kirschen mit Sahne serviert.
Das besondere Sonntagsgeschirr, wenn man es traditionell liebt
Wenn man es besonders traditionell haben möchte und sich vielleicht damit gerne an die Zeiten erinnert, wo man noch bei den Eltern oder Großeltern zu Kaffee und Kuchen eingeladen war, dann sollte man natürlich auch dafür ein besonders Kaffeeservice, das spezielle Sonntagsgeschirr benutzten. Das war/ist meist ein besonderes, schönes und manchmal sogar wertvolles Service, was sonst im Alltag nicht verwendet wird/wurde. Auch heute findet man im Handel besonderes Kaffeegeschirr, wie zum Beispiel das von Dajar. Oft ist es sogar heute noch so, dass sogar nur am Sonntag am schönen Esstisch im Ess- oder Wohnzimmer gegessen wird und dass man sonst während der Woche am Küchentisch isst. Wobei es bei den jüngeren Leute wohl eher nicht mehr so der Fall ist. Häufig gibt es auch gar kein separates Esszimmer mehr.
Neben dem guten Porzellan kann es es noch andere besondere Details geben
Sehr häufig wird neben dem Kuchen und dem Kaffee und dem guten Porzellan auch noch ein besonderes Besteck (Kuchengabel, Kaffeelöffel, Kuchenheber) verwendet. Bei manchen Menschen ist das sogar noch richtiges Silberbesteck. Dazu wird der Esstisch zusätzlich mit einer besonders schönen Tischdecke und vielleicht noch mit einem schönen Blumenstrauß verschönert/dekoriert. Besonders edel sieht es dann noch mit passenden Servietten und Serviettenringen aus.
Nicht immer gleich, aber Kaffee und Kuchen „muss“ sein
Natürlich sind die Details die erwähnt wurden, nicht immer überall gleich. Manchmal ist der Anlass ein besonders festlicher (Geburtstag oder Taufe), damit besonders viel Wert auf eine edle und üppige Kaffeetafel gelegt wird. Aber generell Lebt die Tradition von „Kaffee und Kuchen“ weiterhin, auch bei den jungen Leuten. Manche trinken lieber Tee statt Kaffee und nennen es dann aber immer noch „Kaffee und Kuchen“, weil es einfach ein feststehender Begriff ist. Heute wird auch nicht nur einfacher Filterkaffee angeboten. Sehr häufig sind es die modernen italienischen Kaffee-Varianten wie beispielsweise Cappuccino oder Latte Macchiato. Übrigens gibt es für „Kaffee und Kuchen“ auch noch andere Begriffe, beziehungsweise Varianten. Gerne ist dann vom Kaffeekränzchen oder dem Kaffeeklatsch die Rede. Hier kommen dann meist Freundinnen in der Woche am Nachmittag zusammen, essen ebenfalls Kuchen, trinken Kaffee und quatschen ein bisschen gemeinsam dabei. Es kann auch sein, dass so etwas dann immer abwechselnd bei jemand anderem stattfindet, so dass Jede einmal die Gastgeberin ist.