Der folgende Beitrag ersetzt keinen Besuch bei einem Arzt! Bitte bei Beschwerden jeglicher Art immer den Arzt konsultieren.
Da CBD ein breites Wirkungsspektrum aufweist, kann es dementsprechend auch gegen zahlreiche Beschwerden eingesetzt werden.
CBD gegen Multiple Sklerose
Multiple Sklerose (MS) gehört zu den Autoimmunerkrankungen und ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die in Schüben verläuft. Diese Entzündungen in Gehirn und Rückenmark zerstören die Markscheiden sowie die Oligodendrozyten der Nervenfasern, die normalerweise Reize und Befehle von den Zellen des Gehirns an die unterschiedlichen Körperregionen und umgekehrt leiten. Im frühen Krankheitsstadium sind die Markscheiden meist erst an wenigen Stellen (Plaques) entzündet. Im weiteren Verlauf zerfallen sie und es bildet sich Narbengewebe. Infolge dessen verhärtet sich das Gewebe (Sklerosierung).
Mögliche Symptome einer MS-Erkrankung:
Die Symptome können sehr vielfältig sein, weshalb Multiple Sklerose auch häufig als „Krankheit mit den tausend Gesichtern“ bezeichnet wird. Im Frühstadium äußern sich meist die folgenden Symptome:
• Sehstörungen
• Gefühlsstörungen
• Lähmungen der Muskulatur
Daneben können weitere Beschwerden auftreten:
• Trigeminusneuralgie
• Gesichtslähmungen (Fazialisparese)
• Gleichgewichtsstörungen
• Geschmacksstörungen
• Sprachstörungen
• Stuhlentleerungsstörung
• Blasenfunktionsstörung
• gestörte Schweißabsonderung
• gestörte Sexualfunktion
Mögliche Ursachen einer MS-Erkrankung:
Die Ursachen sind noch nicht geklärt. Zwar entsteht die MS-Erkrankung durch Entzündungen im Gehirn und Rückenmark, warum diese jedoch entstehen, ist unklar. Vermutlich spielen hier verschiedene Faktoren wie Erbfaktoren, Autoimmunprozesse und Infektionen eine Rolle.
Therapiemöglichkeiten:
Multiple Sklerose ist nicht heilbar. Ziel der Therapie ist es, die entzündlichen Prozesse zu vermindern sowie akute Schübe zu behandeln. Ebenso zielt die Therapie darauf ab, die auftretenden Beschwerden zu lindern.
Medikamente der ersten Wahl sind hier meistens Immuntherapeutika wie Dimethylfumarat, Interferon beta oder Glatirameracetat. Schlagen diese Medikamente nicht an oder ist die MS hochaktiv, kommen weitere Immuntherapeutika wie Daclizumab, Natalizumab oder Alemtuzumab zum Einsatz, die gezielt wirkende Antikörper enthalten. Um die Symptome zu lindern, werden auch häufig hoch dosierte Entzündungshemmer (Glukokortikoide) gegeben. Alternative Therapien wie eine Ernährungs- und Stoffwechseltherapie sowie die Evers-Diät können zusätzlich zur Linderung der Symptome beitragen.
Medizinisches Cannabis wird inzwischen sehr häufig bei MS-Erkrankungen empfohlen. Zahlreiche Studien konnten zeigen, dass THC und CBD zur Linderung von Spastiken und Schmerzen beitragen können. Vor allem das Mundspray Sativex, das zu gleichen Anteilen aus THC und CBD besteht, hat gute Erfolge erzielt. Dieses ist jedoch nur auf Rezept erhältlich.
CBD allein hat aber ebenfalls erstaunliche Ergebnisse in verschiedenen Studien erbracht. Grund hierfür sind vermutlich die entzündungshemmenden Eigenschaften von CBD. Beispielsweise erhielten Mäuse mit MS hoch konzentriertes CBD und konnten hiernach ihre steifen Beine wieder bewegen. Auch die Entzündungswerte gingen zurück.
Andere Forscher fanden heraus, dass Astrozyten (sternförmige Nervenzellen) keine passiven Stützzellen sind, sondern an nahezu allen Gehirnfunktionen beteiligt sind und mit dem Endocannabinoidsystem interagieren. Womöglich wird die Astrozyten-Aktivität durch das CBD bei MS-Erkrankungen, aber auch der Epilepsie, unterdrückt. Zudem scheint CBD die Entzündungsförderung durch die Astrozyten verringern zu können.
Quellen-/Literaturverzeichnis:
Springer, Private Bag 65901, Mairangi Bay, 0754, Auckland, New Zealand, Keating GM1, 2017, “Delta-9-Tetrahydrocannabinol/Cannabidiol Oromucosal Spray (Sativex®): A Review in Multiple Sclerosis-Related Spasticity”
The Dr. Miriam and Sheldon G. Adelson Center for Biology of Addictive Diseases, Physiology and Pharmacology Department, Sackler School of Medicine, Tel Aviv University, Tel Aviv, Israel, Kozela E1 et al., 2011, “Cannabidiol inhibits pathogenic T cells, decreases spinal microglial activation and ameliorates multiple sclerosis-like disease in C57BL/6 mice”
The Dr Miriam and Sheldon G. Adelson Center for the Biology of Addictive Diseases, Sackler Faculty of Medicine, Tel Aviv University, 6997801 Tel Aviv, Israel, Kozela E1 et al., 2017, “Modulation of Astrocyte Activity by Cannabidiol, a Nonpsychoactive Cannabinoid”