Tee ist mehr als ein Getränk, Tee ist eines der ältesten Kulturgetränke, die es auf dieser Welt gibt. Vor sehr langer Zeit galt Tee als Medizin und als der Tee nach Europa kam, konnten ihn sich nur wohlhabende Bürger leisten. Es waren die Engländer, die den Tee aus ihren Kolonien mit nach Europa brachten und seit dem 18. Jahrhundert ist er ein Alltagsgetränk, trotzdem ist Tee noch immer etwas Besonderes. Abwarten und Tee trinken ist zu einem geflügelten Wort geworden, denn Tee verlangt Muße.
Das Getränk der großen Geister
Was wäre Miss Marple, die Meisterdetektivin bei Agatha Christie, ohne ihre Tasse Tee? James Matthew Barrie kochte erst eine Tasse Tee, bevor er sich neue Abenteuer für den Helden Peter Pan einfallen ließ. Tee verleiht dem Geist Flügel – davon war der britische Autor und Dandy Oscar Wilde fest überzeugt. Auch Theodor Fontane setzte sich nur mit einer guten Tasse Tee an seinen Schreibtisch. Tee war nur etwas für Kenner und Genießer – diese Zeiten sind jedoch schon lange vorbei. Heute gibt es die moderne Teeautomat, die ohne großen Aufwand auf Knopfdruck eine Tasse Tee in gewünschter Stärke aufbrüht. Dafür ist der Tee von heute lecker und genießbar, was beim Tee nicht immer der Fall war.
Alles andere als ein Genuss
Lange Zeit war Tee alles andere als ein Hochgenuss. Die Blätter waren eigentlich nur dazu gedacht, dem furchtbar fauligen oder sehr salzigen Geschmack des Wassers einigermaßen zu überdecken. Die großen Weltumsegler tranken gezwungenermaßen Tee, erst später war Tee ein Genussmittel im wahrsten Sinne des Wortes. Im alten China galt Tee als eine wirksame Medizin und bis heute trinken die Menschen dort neben dem klassischen schwarzen Tee auch Zitronengras Tee. Die Chinesen waren auch die Ersten, die den Tee kommerziell vermarkteten. Das Wort Tee stammt ursprünglich aus der Region Xiamen. „Te“ heißt es dort und daraus entwickelte sich das deutsche Wort „Tee“, die englische Übersetzung „Tea“ und die französische Bezeichnung „thé“. Die Russen nennen den Tee „Tschai“, die Araber „Chai“ und auch hier stammt das Wort von den Schriftzeichen in Mandarin ab.
Tee trinken ist Geschmackssache
Passionierte Kaffeetrinker behaupten gerne von sich, dass sie Tee nur trinken, wenn sie krank sind. Dabei muss niemand eine Blasenentzündung haben, der gerne Cranberry Tee trinkt, dieser Tee schmeckt mit einem Teelöffel Honig sehr lecker. Ein Tee aus den Blüten des Holunders senkt effektiv das Fieber und wer eine Erkältung hat, greift zum Tee aus Salbeiblättern. Tee ist ungemein vielseitig, eine Eigenschaft, die er dem Kaffee voraus hat. Als es 1870 in Ceylon, dem heutigen Sri Lanka, zu einem „Kaffee-Frost“ kam, der die Ernte zerstörte, begann der Tee seinen Siegeszug um die Welt, der bis heute anhält.
Tee Fazit
Teetrinker haben Zeit, sie genießen in aller Ruhe ihre Tasse schwarzen, grünen oder weißen Tee. Johann Wolfgang von Goethe saß gerne mit seinen Freunden bei einer Tasse Tee zusammen, wie der Poet Johann Peter Eckermann zu berichten wusste. Tee schrieb Weltgeschichte, beispielsweise bei der „Boston Tea Party“. Tee gilt jedoch nach wie vor als ein kultiviertes Getränk und als eine „gesunde Alternative zum Alkohol“.