Wissenswertes über CBD-Öl
Die Abkürzung CBD steht für Cannabidiol. CBD ist eine der
Hauptkomponenten medizinischer Cannabis-Sorten. Das Cannabinoid hilft bei der
Bekämpfung von Entzündungen und wirkt gegen Schmerzen und Übelkeit. Aktuelle
Studien legen nahe, dass es das Wachstum von Krebszellen hemmt und die
Behandlung von Schizophrenie unterstützt. Es ist medizinisch vielseitig
einsetzbar und zeigt eine erstaunliche Wirkung. Deshalb findet es unter anderem
auch in der Schmerztherapie Anwendung.
Welche Arten von CBD-Ölen gibt es ?
Es gibt verschiedene Arten der Öle. Der Anteil der aktiven
Inhaltsstoffe schwankt je nach Sorte. Deshalb ist es wichtig, die Ölsorte nach
dem individuellen Bedürfnis auszusuchen. Cannabis für medizinische Zwecke
enthält normalerweise mehr THC als CBD. Allerdings gibt es selektive
Zuchtsorten, die einen hohen CBD-Gehalt und nahezu kein THC enthalten. Der
CBD-Gehalt liegt üblicherweise zwischen 0,6 und 9 Prozent. Auch wenn der Unterschied
sehr gering erscheint, reicht er vollkommen aus. CBD-Öle in Europa werden aus
Nutzhanf hergestellt. Dieser enthält meist zwischen 0,5 bis 2 Prozent CBD.
Verwendung von Cannabis als Medizin in der Geschichte
Die alten Chinesen setzten Cannabis-Öle bereits vor mehr als
4.500 Jahren ein. Im Jahr 2.737 vor Christus empfahl der chinesische Kaiser
Shen Nung die Verwendung von Cannabis. Die Chinesen nutzten Cannabis-Öl bei
Verstopfungen, Beriberi, Gicht, Malaria, Frauenkrankheiten, Geistesabwesenheit
und Rheumatismus. Die traditionelle chinesische Medizin setzte die Hanfsamen
der Cannabis-Pflanze als antiseptisches, blutdrucksenkendes und abführendes
Mittel ein. Vor 5.500 Jahren setzten die Ägypter Cannabis-Öl als Heilmittel für
Krankheiten am Zehennagel ein. Auch die Inder erwähnten Cannabis im 7.
Jahrhundert als medizinisches Produkt. Die Germanen nutzten Cannabis schon vor
Christi Geburt als Heilmittel. Quellen deuten auf eine Nutzung im Mittelalter
hin. Dort setzten die Ärzte Marihuana für die Behandlung von Schmerzen,
Geschwüren und Ohrenschmerzen ein. Das indische Hanf beschrieb erstmalig Prof.
Theodor von Esenbeck, der dessen medizinische Wirksamkeit erkannte. Er bereiste
Indien und sammelte Erfahrungen. Das gesammelte Hanf baute er in Deutschland an
und setzte es bei Schlaf- und Appetitlosigkeit, Tetanus und Patienten mit
Rheuma ein. Cannabis-Öl nahm eine bedeutende Stellung in der Schulmedizin ein
und löste Opium als Schmerzmittel ab. Durch die spätere Verunglimpfung von
Cannabis als Genussmittel nahm der Gebrauch in der Medizin ab.
Die Forschung entdeckte im Jahr 1942 das Cannabidiol THC.
Kurze Zeit später isolierten Wissenschaftler CBD und wiesen dessen medizinische
Wirkung nach. Deutschland blickt auf eine lange Hanfnutzung zurück. Im Jahr
1982 trat allerdings das damalige Betäubungsmittelgesetz in Kraft. Dieses
Verbot den Anbau von Hanf – unabhängig von seinem THC-Gehalt. Nutzhanf mit
einem geringen THC-Anteil darf – nach Erteilung einer Ausnahmegenehmigung –
wieder seit dem Jahr 1996 angebaut werden.
Die erste Ausnahmegenehmigung für die medizinische Nutzung
von Cannabisblüten erteilte die Bundesregierung im Jahr 2007. Am 4. Mai 2016
beschloss der Bundestag ein Gesetz, das den Zugang zu medizinischem Cannabis
erleichtern soll. Die Bundesregierung erlaubte die medizinische Nutzung von
Cannabis nur ein Jahr später. Zeitgleich regelte sie die Kostenübernahme durch
die gesetzlichen Krankenkassen. Der Import medizinischer Cannabis-Arzneimittel
erfolgt über eine staatliche Cannabisagentur, die keine Gewinne machen darf.
Die erste Ausnahmegenehmigung für den Anbau von Cannabis erteilte das
Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte im September 2016.
Macht CBD-Öl high?
CBD-Öle verursachen keinen Rausch, sie machen also nicht
high.
Was ist das Endocannabinoid-System?
Das Endocannabinoid-System ist Bestandteil des menschlichen
Nervensystems. Es umfasst die Cannabinoid-Rezeptoren CB1 und CB2. Der Name des
Systems ist auf die Entdeckung der Wirkstoffe der Cannabispflanze
zurückzuführen. Hintergrund der Entdeckung war, dass die körpereigenen
Endocannabinoide eigene Rezeptoren haben müssen. Der Nachweis solcher
Rezeptoren gelang im Jahr 1992 als der Wissenschaftler Devane aus einem
Schweinehirn eine erste Substanz isolierte. Er synthetisierte sie und entdeckte
das Anandamid. Dieses Wort lehnt sich an das Sanskrit-Wort für
„Glückseligkeit“ an.
Das Endocannabinoid-System besteht aus den
Cannabis-Rezeptoren und den betreffenden Signalstoffen. Es regelt zahlreiche
Prozesse wie die Speicherung traumatisierender Erinnerungen, die Entwicklung
des Nervensystems im Embryo und den Energiestoffwechsel. Das System ist auch an
der Regulierung von Reizüberflutungen, Überlastungen und Stress beteiligt. Es
hilft dem Körper eine Balance zu finden und Reaktionen zu dämpfen.
Welche Wirkung können CBD-Öle auf den Körper haben?
Cannabidiol-Öl hat verschiedene Auswirkungen auf den
menschlichen Körper. Cannabis-Öle helfen bei der Regulierung des Wirkstoffes
THC. Neue Cannabis-Öl-Sorten bewirken einen funktionellen Rausch, der in der
Medizin eingesetzt wird. Die Erforschung der Cannabidiol-Öle steht noch ganz am
Anfang und ist noch lange nicht abgeschlossen. Um die Wirkung der Cannabis-Öle
realistisch einzuschätzen, muss man sich über ihre Inhaltsstoffe informieren.
Der menschliche Körper kann viele Inhaltsstoffe im Cannabidiol-Öl nicht selbst
produzieren.
Cannabis-Öl enthält viele Ballaststoffe und Botenstoffe.
Außerdem enthält Cannabis-Öl Proteine und Mineralstoffe. CBD-Öl liefert
essentielle Fettsäuren wie Omega 3 und Omega 6-Fettsäuren in einem optimalen
Verhältnis von 3:1. Cannabidiol-Öle enthalten Fettsäuren, die bei der
Zellerneuerung und Regeneration von übergeordneter Bedeutung sind. Cannabis-Öle
helfen deshalb bei der Eindämmung von entzündlichen Prozessen. Außerdem wirken
sich Cannabidiol-Öle positiv auf den Blutdruck aus.
CBD-Öle auf Hansamenölbasis enthalten auch die seltene
Gamma-Linolensäure, der man eine entzündungshemmende Wirkung nachsagt. CBD-Öl
beinhaltet die folgenden Inhaltsstoffe:
Vitamin B1, das Nervenvitamin
Vitamin B2
Vitamin E, ein Antioxidant.
Eisen
Kalium
Kalzium
Kupfer
Magnesium
Mangan
Natrium
Zink
Phosphor
Die grünlich, bräunliche Farbe im Cannabis-Öl entsteht durch
Chlorophyll. Chlorophyll ähnelt dem menschlichen Hämoglobin und regelt die Zellatmung
im Körper. Hierdurch trägt Cannabidiol-Öl zur Entgiftung der Zellen bei.
Außerdem versorgt Cannabidiol-Öl die Zellen mit frischem Sauerstoff. Bei der
Färbung von Cannabidiol-Öl sind auch Carotinoide von Relevanz. Diese verleihen
dem Cannabidiol-Öl einen goldgelben Schimmer. Carotinoide wirken ganz nebenbei
einer frühzeitigen Alterung entgegen.
Möglicherweise helfen Antioxidantien im Cannabis-Öl den
Cholesterinspiegel zu senken und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorzubeugen. Die
zahlreichen Inhaltsstoffe in Cannabis-Öl wirken sich positiv auf die Gesundheit
aus und eignen sich zur ergänzenden Behandlung von Erkrankungen. In Cannabis-Öl
sind unter anderem folgende Cannabinoide enthalten:
Cannabidiol (CBD)
Cannabichromen (CBC)
Cannabigerol (CBG)
Cannabinol (CBN)
Anwendungsgebiete von Cannabidiol
Aktuelle Studien geben über das medizinische Potential von
Cannabidiol Aufschluss. Folgende Anwendungsgebiete könnten in Frage
kommen:
Rauchentwöhnung
Akne
Diabetes
Fibromalgie
posttraumatische Stressstörungen
Schlaflosigkeit
Morbus Crohn
Krebs
Fettleibigkeit
Allergien
Asthma
Übelkeit
Brechreiz
Alzheimer
Multipler Sklerose
Epilepsie
Rheuma
Arthrose
Gibt es wissenschaftliche Studien zum Thema Cannabidiol?
Es gibt viele Studien rund um das Thema Cannabidiol-Öl.
Cannabidiol könnte eine gute Alternative zu herkömmlichen Mitteln sein.
Cannabidiol hat weit weniger Nebenwirkungen als viele andere Stoffe.
Aktuelle Meldungen aus der Wissenschaft finden sich unter
dem folgenden Link:
www.cannabis-med.org
Ein sehr ausführlicher wissenschaftlicher Review zu
Cannabidiol in englischer Sprache, in dem eine Vielzahl an Studien
zusammengetragen und untersucht wurden findet sich hier:
Cannabidiol State of the art and new challenges for
therapeutic applications
Die Forschungen an Cannabidiol sind noch lange nicht
abgeschlossen und es kommen immer mehr Studien, Erhebung und Meldungen dazu.
Die Bioverfügbarkeit von Cannabidiol
Die Bioverfügbarkeit gibt an wie viel Cannabidiol vom CBD-Öl
unverändert in den Blutkreislauf eintritt. Die Bioverfügbarkeit liegt bei 100
Prozent, wenn ein Medikament intravenös verabreicht wird. Ansonsten gibt es
verschiedene Barrieren wie den Leberstoffwechsel und die Darmwand.
CBD-Öle sollten möglichst sublingual (unter der Zunge)
aufgenommen werden. Dann ist die Bioverfügbarkeit am besten. CBD-Öle, die
zusammen mit bestimmten Pflanzenölen eingenommen werden, wirken besser. Studien
legen nahe, dass einige positive Eigenschaften von Cannabidiol-Öl auf die
Verstoffwechselung von CBD zurückzuführen sind.
Wie verwende ich CBD-Öl?
Cannabidiol-Öle können auf verschiedene Arten eingenommen
werden. CBD-Öl wirkt am schnellsten, wenn es sublingual eingenommen wird. Der
Anwender tropft das CBD-Öl einfach unter die Zunge. Von dort gelangt es sehr schnell
in den Blutkreislauf. Cannabidiol-Öl ist auch deshalb beliebt, weil es sich
exakt dosieren lässt. Das äußerliche Auftragen von CBD-Öl auf die Haut ist
möglich.
Wie lagere ich mein CBD-Öl?
Die Lagerung von Cannabidiol-Öl sollte im Kühlschrank erfolgen
oder zumindest an einem kühlen, dunklen Ort. Wärme, Luft und Licht führen zu
einem langsamen Abbau der natürlichen Cannabinoide. Deshalb sollten diese drei
Faktoren nach Möglichkeit vom Cannabidiol-Öl abgewehrt werden. Aus diesem Grund
sind viele CBD-Öle in braunen Glasflaschen verpackt, die das Sonnenlicht
blockieren. Bei längerer Lagerung ist die Aufbewahrung von im Kühlschrank
empfehlenswert.
Nebenwirkungen von CBD-Öl
Cannabidiol gilt als sichere Substanz. Dennoch können bei
manchen Menschen Nebenwirkungen auftreten. Mögliche Nebenwirkungen sind:
Benommenheit
Schläfrigkeit
Niedriger Blutdruck
Trockener Mund
Die Nebenwirkungen von CBD sind verschwindend gering und
treten nur bei sehr empfindlichen Menschen auf.
Es gibt allerdings auch Menschen, die auf Hanf und Cannabis
allergisch reagieren können.
Die Autoren Ocampo und Rans veröffentlichten einen Artikel
mit dem Titel „Cannabis Sativa: the unconventional ‚weed‘ allergen“ in welchem
sie die vorhandene Literatur zu diesem Thema abhandeln. Sie fanden
medizinische Berichte, in denen Überempfindlichkeit, allergischen Reaktionen
und Anaphylaxie nach der Verabreichung verschiedener Formen von Cannabis
beschrieben wurden.
Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Vor der Einnahme von Cannabidiol-Öl sollten die aktuell
eingenommenen Medikamente überprüft werden. Cannabidiol-Öl ruft in Kombination
mit anderen Medikamenten Wechselwirkungen hervor.
Betroffen sind unter anderem die folgenden Medikamente:
Omeprazol
Pantoprazol
Warfarin
Diclofenac
Clobazam
Risperidon
Patienten, die die oben genannten Medikamente einnehmen,
sollten dringend Rücksprache mit ihrem Arzt halten.
Ist Cannabidiol legal?
Cannabidiol ist absolut legal. Dies gilt zumindest dann,
wenn CBD-Öl als Nahrungsergänzungsmittel bezogen wird. CBD ist als
Nahrungsergänzungsmittel legal über das Internet zu erwerben. CBD-Öl mit einer
hohen Wirkstoffkonzentration ist apothekenpflichtig und muss von einem Arzt
verschrieben werden. Ein Betäubungsmittel-Rezept ist aber nicht notwendig. Da
Apotheker in Bezug auf CBD-Öle kein Heilversprechen abgeben dürfen, müssen
Patienten von selbst auf Cannabis-Öle zugehen. Sie müssen ausprobieren, ob es
ihnen hilft. Eine Strafbarkeit beim Erwerb oder Konsum von CBD-Ölen gibt es
nicht.
Die Zukunft von Cannabidiol
Seit der Entdeckung von CBD im Jahr 1940 verteufelte die
Gesellschaft Marihuana. Die Forschung am „giftigen Molekül“ wurde
recht zügig verboten. Mittlerweile ist der Wissenschaft der vielseitige
medizinische Nutzen von CBD bekannt. Im letzten Jahrzehnt wurde intensiv an der
medizinischen Nutzung von CBD-Öl geforscht. Forscher erlangen immer mehr Wissen
über die Wirkungsweise von CBD.
Die steigende Anzahl an Ländern, die medizinisches Marihuana
legalisiert, lässt auf schnelle Forschungsergebnisse hoffen. In einer nicht
allzu fernen Zukunft wird CBD-Öl fest in den Alltag von Patienten integriert
sein.